Von Mönchen und Faltern geliebt - Die Kartäusernelke
Ihre leuchtenden, purpurnen Blüten finden wir in vielen Klostergärten. Wegen ihrer schmerzstillenden Inhaltsstoffe wurde sie hier als Heilpflanze gezielt angebaut. Auch Schmetterlinge schätzen das Nelkengewächs wegen dem nahrhaften Nektar der Blüten. Heute zeichnet die Kartäusernelke artenreiche Trockenrasen aus.

Eine Pflanze, viele Nutzer
Die Pflanze verdankt ihren Namen wahrscheinlich dem römisch-katholischen Orden der Kartäuser. Bekannt ist, dass sich die Pflanze in zahlreichen Klostergärten wiederfindet. Die Mönche und Nonnen erkannten schon früh die heilenden und schmerzstillenden Inhaltsstoffe der Pflanze und setzten sie beispielsweise bei Rheumabeschwerden ein. Den Tagfaltern hingegen haben es der Duft und der süße Nektar der Pflanze angetan. Am Grund der Röhrenblüten liegt der süße Saft. Mit ihren langen Rüsseln gelangen die Schmetterlinge an den Nektar. Dabei bleiben auch Pollen an den Insekten kleben, den sie zur nächsten Blüte weitertragen und so für die Bestäubung der Kartäusernelke sorgen.

Karger Boden, viele Blüten
Außerhalb der Gärten gedeiht das Nelkengewächs auf warmen und nährstoffarmen Fels- oder Trockenrasen. Auch entlang von Waldrändern, Böschungen und auf Heiden ist sie anzutreffen. Sie ist eine der Charakterpflanzen des Lebensraumtyps Naturnahe Kalktrockenrasen, der nach der Fauna (Tierwelt) – Flora (Pflanzenwelt) – Habitat (Lebensraum) – Richtlinie seit 1992 unter europaweitem Schutz steht. Viele weitere Pflanzen wie Zypressen-Wolfsmilch und Frühlingsfingerkraut kommen hier neben dem Nelkengewächs vor.

Stadt Arnstein, viel Natur(a)
Zwischen Welbsleben, Harkerode und Quenstedt erstreckt sich das Natura 2000-Gebiet „Brummtal bei Quenstedt“ neben der Kartäusernelke ist auch das seltene Frühlingsadonisröschen, das Rebhuhn und der Neuntöter hier heimisch. In der Region ist durch lange menschliche Nutzung ein wertvolles Mosaik aus Eichenwäldchen, Trocken- und Steppenrasen sowie Auwäldern entlang der Flüsse Eine und Hengstbach entstanden. Flächen, auf denen früher Schafe und Kühe weideten oder Heu gemacht wurde, liegen heute brach, da sich eine Nutzung nicht mehr rentiert. Büsche und Bäume wandern ein und verdrängen die typischen Pflanzen wie das Frühlingsadonisröschen. Seltene Orchideen wie das Stattliche Knabenkraut sind bereits aus dem Gebiet verschwunden.

Wenig Schatten, viele Blüten
An einem Steilhang am Waldbad nahe Welbsleben leuchten im Frühjahr dieFrühlingsadonisröschen und ab Juli bis in den frühen Herbst die Blüten der Kartäusernelke. Wo sich einst eine freie, sonnenbeschienene Fläche befand, sind in den letzten Jahren verstärkt Büsche und Bäume eingewandert. Sie nehmen den Bodenpflanzen das Licht zum Wachsen. Um Kartäusernelke und Co. im Gebiet zu erhalten und den geschützten Lebensraumtyp Steppen- und Kalktrockenrasen zu verbessern, hat der Regionalverband Harz Ende 2014 einen Steilhang am Waldbad bei Welbsleben entbuscht. Die beschattenden Büsche und Bäume wurden entnommen und der dichte Aufwuchs entfernt. Bereits in diesem Jahr leuchteten wieder zahlreiche Frühlingsadonisröschen und Wiesensalbei auf der Fläche.

Um Kartäusernelke und Co. im Gebiet zu erhalten und den geschützten Lebensraumtyp Steppen- und Kalktrockenrasen zu verbessern, hat der Regionalverband Harz Ende 2014 einen Steilhang am Waldbad bei Welbsleben entbuscht. Die beschattenden Büsche und Bäume wurden entnommen und der dichte Aufwuchs entfernt. Bereits in diesem Jahr leuchteten wieder zahlreiche Frühlingsadonisröschen und Wiesensalbei auf der Fläche.

Tafel und Broschüre, viel Natura-Wissen
Die Broschüre NATURA Tipp 9 stellt das Natura 2000-Gebiet „Brummtal bei Quenstedt“ vor. Neben einem Wandervorschlag mit detaillierter Wanderkarte machen kurze Texte und tolle Fotos die natürlichen und kulturellen Besonderheiten des Gebietes erlebbar. Auch eine Informationstafel im Brummtal bei Quenstedt zeigt die örtlichen Besonderheiten wie Rebhuhn und Neuntöter. Die kostenfreie Broschüre ist z. B. in der Stadtverwaltung in Quenstedt, im Reit- und Sporthotel Nordmann in Stangerode sowie in der Geschäftsstelle des Regionalverbandes Harz und im Shopbereich unter www.harzregion.de erhältlich.
