Naturpark-Blick bei Osterode am Harz
Naturpark-Blick bei Osterode am Harz

Herr Kirchner für das Alte Brauhaus Lautenthal

Brauhaus von außen

Thema: Erhalt ehemals gewerblich genutzter Gebäude für Kultur und Tourismus

 

Bereits zu guter Tradition geworden, wurde am 26. April 2002 im Rahmen des Walpurgisempfangs des Regionalverbandes Harz der Naturpark Preis überreicht.

Das Thema "Erhalt ehemals gewerblich genutzter Gebäude für Kultur und Tourismus" bot vielfältige Möglichkeiten der Teilnahme. Wie so oft fiel der Jury die Wahl nicht leicht, aus der Vielzahl der repräsentativen Bewerber (Teil 1 in "Der Harz" 4/2002) wurde das ehemalige Brauhaus in der Stadt Langelsheim, Ortsteil Lautenthal, ausgewählt. Es ist ein Kleinod und zugleich ein interessanter Hinweis auf die Entstehungsgeschichte der Bergstadt Lautenthal. Über dem Eingang zur ehemaligen städtischen Brauerei ist das ursprüngliche Stadtwappen aus dem 16. Jahrhundert zu sehen. Dies wurde zu Anfang unseres Jahrhunderts aufgrund einer wörtlichen Auslegung des Textes der Verleihungsurkunde von 1603 geändert. Lautenthal hatte als ehemals freie Oberharzer Bergstadt auch das Braurecht, die Bergleute nahmen dies als "Reihebrauer" in Anspruch. Der steigende Bedarf führte 1660 zur Gründung einer Braugenossenschaft, die 300 Jahre auf den Tag bestand und 1960 in Folge der technischen Entwicklung aufgelöst wurde.

Der Erhalt der alten Braustätte als technisches Denkmal dient dem Gedenken an die Vergangenheit und ist zugleich Verpflichtung für kommende Generationen. Auf insgesamt 500 m² Ausstellungsfläche mit dem beschaulichen Braumeisterbüro, dem Kühlschiff, der Schmiede, dem Eiskeller und einer Vielzahl kleiner und kleinster Teile, die in enger Verbindung mit der Arbeitswelt vergangener Tage stehen, ist hier liebevoll eine Sammlung zusammen getragen.

Das Gebäude wurde im Dezember 2001 als Einzelbaudenkmal in das Verzeichnis der Kulturdenkmale - Baudenkmale - aufgenommen. Dabei stehen die geschichtliche und städtebauliche Bedeutung im öffentlichen Interesse. Das genaue Alter der Brauerei ist nicht bekannt, um 1630 wird angenommen. Die Straßenfront ziert eine Schnitzarbeit, die einzigartig erhalten ist, das Sonnenrosenornament aus der Renaissance wird in der Zeit um 1580 als Schmuckform beschrieben. Der jetzige Besitzer Herr KIRCHER, der das Gebäude 1960 kaufte und den Braubetrieb bis 1964 weiterführte, erhielt und pflegte das Brauhaus. Die von ihm zusammengestellte braugeschichtliche Sammlung hat nicht nur für Kenner ihren Reiz.
Die Bedeutung des im Jahr 2001 eröffneten Museums reicht über die Region Harz hinaus. Die seltenen, guterhaltenen Braugeräte, zum Teil aus vorindustrieller Zeit, sieht man praktisch an Original-"Schauplätzen", als wäre die Zeit stehen geblieben.

Der Initiative von Herrn KIRCHER ist es zu verdanken, dass diese einzigartige Sammlung erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Mit Begeisterung führt er seine Gäste durch das Museum. Ein besonderes Erlebnis sind die im Gewölbekeller des Brauhaus-Museums angebotenen Feiern unter dem Motto " Nimm die Finger und iss", ein Brauerschmaus nach alter Tradition.

Weitere Wettbewerbsbeiträge

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Der Schäferhof wurde 1662 erstmals urkundlich erwähnt und steht heute als Gesamtanlage unter Denkmalschutz.

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Zentral im Ort liegt die Domäne Wasserleben, die aus einem Zisterzienserkloster entstanden ist. Ihre jetztige Form erhielt sie in der 2.Hälfte des 19. Jahrhunderts.

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In Öhrenfeld in der Gemarkung Drübeck, befindet sich der Standort einer Ziegelei aus dem Mittelalter.

Bergstadt St. Andreasberg, Landkreis Goslar - (Nationalparkhaus St. Andreasberg)

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Im Jahr 1892 fand die Schachttaufe eines modernen, leistungsfähigen Schachtes zur Erschließung von reichen Silbererzvorkommen auf den damaligen deutschen Kaiser Wilhelm II statt.