Naturpark-Blick bei Osterode am Harz
Naturpark-Blick bei Osterode am Harz

Förderverein zur Erhaltung des Landschaftsparkes Degenershausen e. V.

Landschaftspark Degernhausen
Thema: Landschaftsparks
 
 
Naturpark Harz - Wälder, Wildbäche, Felsen, Bergwiesen, Talsperren und Teiche bestimmen unsere Vorstellung. Öffentliche Grünflächen und Parks werden dagegen mit dem Naturpark kaum in Verbindung gebracht, obwohl sie in großer Zahl und mit hervorragenden Beispielen aus verschiedenen Jahrhunderten die Natur- und Kulturlandschaft im und am Harz bereichern.
 
Der im vergangenen Jahr zum siebten Male ausgelobte Naturpark-Wettbewerb des Regionalverbandes Harz widmet sich diesen Paradiesen aus Menschenhand. Mit dem ideellen Preis, einem Eisenkunstguss der Fürst Stolberg Hütte in Ilsenburg, werden Leistungen ausgezeichnet, die zur Erhaltung, Pflege und Entwicklung der Natur- und Kulturlandschaft beitragen. Der Preis wurde beim Walpurgisempfang des Verbandes übergeben - im Jahr 2005 an den Förderverein zur Erhaltung des Landschaftsparkes Degenershausen e. V., der mit seinen Leistungen die fünfköpfige Jury am stärksten überzeugte.
 
Landschaftspark Degenershausen
 
Inmitten der Wälder des Unterharzes liegt der Landschaftspark Degenershausen. Seine Geschichte beginnt 1834, als der braunschweigische Amtsrat JOHANN CHRISTIAN DEGENER das Gelände nahe der heutigen Stadt Falkenstein/Harz im Landkreis Aschersleben-Staßfurt seiner Tochter AMALIE zum Hochzeitsgeschenk machte und ein Jahr später den Park anlegen ließ. Zu seinem Gedächtnis wurde ihm ein gusseiserner Obelisk errichtet, der im Zuge einer umfassenden Parksanierung 1993 wieder erbaut wurde. Der Park erhielt seine jetzige Form 1924 als HANS-WILKE VON BODENHAUSEN-DEGENER den Chefarchitekten der englischen Parkanlage "Kew gardens" mit der Umgestaltung beauftragte. Viele der zwischen den Weltkriegen angepflanzten raren fremdländischen Gehölze brachte HANS-WILKE von seinen Reisen aus Afrika, Nord- und Südamerika mit. Der zwölf Hektar große Park ist unter gartenarchitektonischen und dendrologischen Gesichtspunkten ein noch viel zu wenig bekanntes Kleinod, das den Besuchern Weite, Ruhe und Entspannung bietet. Der Förderverein zur Erhaltung des Landschaftsparkes Degenershausen e. V. unterstützt die Stadt Falkenstein/Harz mit großem Engagement bei ihren Bemühungen zum Erhalt und zur Weiterentwicklung dieser einzigartigen Kostbarkeit in der Gartenlandschaft Harz.

 

Weitere Wettbewerbsteilnehmer

Bad Sachsa
 
Historische Gärten und Parks sind unverzichtbare Bestandteile unseres Kulturgutes. Sie bestimmen die Vielfalt und Unverwechselbarkeit von Städten und Gemeinden mit. In Bad Sachsa ist es der Stadtpark, der vor mehr als 100 Jahren auf private Initiative aus einem Dorfanger entstand. Der Holzindustrielle Louis Deibel, 1856 in Gelsenkirchen geboren, kam um die Jahrhundertwende nach Sachsa, wo er für seine Familie ein neuerworbenes Haus, nach seiner Tochter später "Villa Nora" genannt, im damals modernen Jugendstil durch die hannoverschen Architekten Fastje und Schaumann umbauen ließ und einen großzügigen Garten anlegte. Durch unverschuldeten Konkurs musste Deibel Haus und Grundstück 1928 an die Stadt abtreten. In der beispielhaft renovierten Villa ist heute das Rathaus untergebracht. Der Garten, ein jedermann zugänglicher Stadtpark, wird derzeit in Anlehnung an die ursprüngliche Gestaltung unter Einsatz moderner Elemente mit viel Fingerspitzengefühl durch das Architekturbüro Probst zu neuem Leben erweckt. Die beiden Teiche des Parks wurden renaturiert, der durch Blitzeinschläge und Unwetter beeinträchtigte hundertjährige Baumbestand durch die Nachpflanzung exotischer Gehölze ergänzt, zeitgemäße Leuchten und Poller aufgestellt und eine attraktive kleine Bogenbrücke für Fußgänger entworfen. Teehaus, Treppenanlagen und historisches Mühlrad stehen als nächstes zur Neugestaltung an. Die Stadt Bad Sachsa hat den Wert des einzigartigen Ensembles aus Jugendstilvilla und Park erkannt und diesem Kleinod des Harzes durch behutsame Eingriffe Zukunft gegeben - zum ästhetischen Genuss für Gäste und Einheimische.
 
Weiterführende Informationen:
Stadt Bad Sachsa
Bismarckstraße 1
37441 Bad Sachsa
Tel.: 05523 / 3003 - 0
www.bad-sachsa.de
 
 
 
Kurpark der Bergstadt Sankt Andreasberg
 
Harzer Roller, Spitzenklöppeln, farbenprächtige Bergwiesen, die einzige noch in Betrieb befindliche Fahrkunst und die steilsten Straßen im Harz: Geschichte, Tradition und Erscheinungsbild der höchstgelegenen Stadt im Harz, der Bergstadt Sankt Andreasberg, werden durch den Bergbau bestimmt. Die Bergfreiheiten führten ab 1527 zum Zuzug von Bergleuten aus dem Erzgebirge, die planmäßig angelegte Bergstadt füllte sich. Nach beinahe 400 Jahren Betrieb schloss 1910 die Grube Samson als letzte. In die Zeit kurz nach 1860 fällt die Gründung des Kurortes. 1965 als heilklimatischer Kurort staatlich anerkannt verfügt die derzeit knapp über 2000 Einwohner zählende Bergstadt neben ihrer einzigartigen Naturraumausstattung auch über einen Kurpark, der weniger durch seine Gestaltung als durch seine vielfältige Nutzung beeindruckt. Aus dem früher am Rande des historischen Stadtkerns gelegenen alten Kurpark entstand mit dem Anwachsen des Ortes ein Ortsmittelpunkt mit Kurhaus in zentraler Lage. St. Andreaskirche, Bergwerks- und Kanarienvogelmuseum grenzen an den Kurpark, der neben bewährten Einrichtungen wie Minigolf- und Kinderspielplatz, Baumlehrpfad und Freiluftbühne auch über angrenzende Attraktionen verfügt, die jüngere Kreise ansprechen: ein Hochseilgarten, der einen Rundgang in Baumwipfelhöhe gestattet und eine Snow-Tubing-Anlage, die das "Rodeln" mittels Reifen auf einer präparierten Piste - im Sommer eine Bergwiese - ermöglicht. Sängerwettstreite und Theateraufführungen, Konzerte, Gottesdienste und Walpurgisfeiern mit dem "Einfliegen" des Oberteufels an einem Drahtseil, die jährliche Kunstausstellung "Natur - Mensch" und im Jahr 2003 das Harzfest: der Kurpark ist quirliger Mittelpunkt der Bergstadt - und doch auch naturnahe Ruhezone.
 
 
Weiterführende Informationen:
Bergstadt Sankt Andreasberg (Oberharz)
Dr. Willi-Bergmann-Straße 23
37444 St. Andreasberg
Tel.: 05582/803-0
www.sankt-andreasberg.de
 
 
 
Landschaftspark Ohlhof Süd in Goslar
 
Die Nachfrage nach Grundstücken vor allem zum Bau von Einfamilienhäusern führte Ende der Siebziger Jahre zur Erschließung des neuen Wohngebietes Ohlhof im Nordosten Goslars. In den folgenden beiden Jahrzehnten entstand ein durchgrünter Stadtteil mit rund 4000 Einwohnern. An die bebauten Bereiche grenzt im Süden der ca. 8 Hektar große Landschaftspark. Dieser Park, angelegt zwischen 1994 und 2000, dient der "Feierabenderholung": dem Spielen von Kindern und Jugendlichen, dem Spazieren gehen, Joggen und Radfahren auf Wegen mit wassergebundenen Decken, dem Lagern und Ballspielen auf Rasenflächen und Wiesen und dem Ausruhen auf stillen Sitzplätzen mit Blick auf Harzpanorama und Regenrückhaltesee. Gleichzeitig verfolgt der Landschaftspark ökologische Ziele. Die stadtteilfernen Bereiche im unteren Hangbereich sind extensiv gestaltet und gepflegt. Hier liegt der ca. 2,4 Hektar umfassende See mit seinen Schilf- und Flachwasserbereichen, hier haben Wildkräuter und die natürliche Sukzession Vorrang. Die naturnah gestaltete Landschaft des Parks schafft Distanz zur unmittelbar hinter einem begrünten Lärmschutzwall liegenden Bundesstraße 6 und zu den großvolumigen Bauten des Gewerbegebiets Gutenbergstraße: Erdbewegungen und Bepflanzungen bilden eine gestaffelte Kulisse mit dem Harzrand als Hintergrund. Die Stadt Goslar hat ihr grünes Kapital aus Wallanlagen, altstädtischen Bürgergärten, Westentaschenparks, Grünzügen, Bergwiesen und Wäldern mit dem vom städtischen Landschaftsplaner Bernhard Klebe entworfenen Landschaftspark zum Wohle ihrer Neubürger aufgestockt: für sie ist es Lebensqualität vor der Haustür.
 
Weiterführende Informationen:
Stadt Goslar
Markt 1
38640 Goslar
Tel.:05321 / 704-0
www.goslar.de
 
 
 
Henneberg-Park in Wasserleben
 
Die Reize des Harzvorlandes zeigen sich meist erst auf den zweiten Blick. Die Überraschung ist um so größer: ehemalige Domänen und deren Parks zählen hierzu- wie der 1852 im englischen Landschaftsstil angelegte, 2,5 ha große Henneberg-Park in der Gemeinde Wasserleben. Der damalige Pächter der über 700 Jahre alten Domäne Wasserleben, Eduard Silvester Henneberg, nutzte das an der Ilse gelegene "Unland" zur Anlage eines grünen Juwels, entworfen vom Obergärtner des botanischen Gartens in Braunschweig, Ohm. Blickachsen öffnen sich über Wiesen- und Wasserflächen, gefasst durch beeindruckende, knorrige Bäume, in deren ausladenden Kronen und Astlöchern zahlreiche Vögel Nahrung und Nistmöglichkeiten finden. Schneeglöckchen und Märzenbecher leuchten in der Frühlingssonne, bald abgelöst von Lerchensporn, Goldstern und Scharbockskraut. Zu allen Jahreszeiten bietet der Park Ruhe und Entspannung, als Oase im Zentrum des Ortes aber auch Betätigungsmöglichkeiten für Jung und Alt. Gepflegt wird der Park durch die Gemeinde Wasserleben, die dabei tatkräftige durch Privatpersonen und Vereine unterstützt wird. Bürgerschaftliches Mittun wirkt sich aus: Wasserleben belegte beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft" den 1. Platz im Landkreis Wernigerode. Dorf und Domäne, Ilse und Landschaftspark - Kostbarkeiten, die zu entdecken lohnt.
 
Weiterführende Informationen:
Gemeinde Wasserleben
Gutshof 2
38871 Wasserleben
Tel.: 039451 /238
www.wasserleben.de
 
 
 
Barocke Schlossgärten und Parks in Blankenburg (Harz)
 
Der Löwe im Barockgarten vor dem Kleinen Schloss macht deutlich: die Stadt Blankenburg hat enge Bezüge zu Braunschweig. Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel vermacht 1690 Schloss und Stadt seinem Sohn Ludwig Rudolph, der seine Residenz zeit- und standesgemäß mit einem neuen Schloss und einem Lustgarten ausbaut. In der 1707 zum Fürstentum erhoben Stadt entfaltet sich barocke Hofhaltung. Ein Muss dieser Zeit: Gärten im französischem Stil. 1718 wird daher im nordöstlichen Teil des Schlossparks der sich über mehrere Ebenen erstreckende Terrassengarten angelegt, dessen Mittelachse an Springbrunnen, Vasen und Sandsteinputten vorbei auf die 1725 errichtete Sommerresidenz, das Kleine Schloss, zuführt. Ebenfalls zwischen Großem und Kleinem Schloss gelegen, steht der erst vor wenigen Jahren rekonstruierte Berggarten, im 18. Jahrhundert durch den Leibarzt des Herzogs, Dr. Reck angelegt, in Kontrast zur formalen Strenge des Terrassengartens. Seine Hanglage ermöglicht nicht nur vom begehbaren Wehrturm aus reizvolle Ausblicke auf Stadt und Harzvorland. Ein modernes Parkbild vermittelt der angrenzende, erst jüngst wiedererstandene Fasanengarten: Stahleinfassungen, farbige Glassplitter und geschwungene Staudenbeete nehmen Bezug auf die Geschichte und interpretieren sie mit Gestaltungsmitteln der Gegenwart.

Mit 107 Hektar intensiv gestalteter Bereiche, landschaftlicher Parks und Waldflächen gehören die in eine von der Stadt gegründeten Stiftung "Barocke Schlossgärten und Parks in Blankenburg (Harz)" überführten Anlagen zu den herausragendsten gartenarchitektonischen Kleinoden des Harzes. Blankenburg - ein "Gartentraum".
 
Weiterführende Informationen:
Stadt Blankenburg (Harz)
Postfach 1234
38883 Blankenburg
Tel.: 03944 / 943-0
www.blankenburg.de
 
 
 
Text: Günter Piegsa

Faltblatt Naturpark-Wettbewerb 2005 zum downloaden: