Tanzende Jugendliche © Dr. Klaus
Tanzende Jugendliche © Dr. Klaus

Matthias Keilich

 

Matthias Keilich

Mit der Verleihung des Kulturpreises Harz 2008 an den Filmregisseur MATTHIAS KEILICH für seinen Film "Die Könige der Nutzholzgewinnung" wurde erstmals in der Geschichte dieser Preisverleihungen die Filmkunst berücksichtigt. Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury war nicht nur, dass die Handlung der Filmkomödie im Oberharz angesiedelt ist, sondern dass und wie der Regisseur es verstanden hat, die Menschen und die Landschaft der Region um Tanne zum prägenden Element seines Filmes werden zu lassen. Der gebürtige Schwarzwälder war durch seine Drehbuchautorin KHYANA EL BITAR mit Tanne vertraut gemacht worden und fand in der durch anhaltende Arbeitslosigkeit hoffnungslosen Situation vieler Dorfbewohner den sozialen Ausgangspunkt seiner Geschichte.

Das charmante Großmaul KRISCHAN kehrt nach 12 Jahren unsteter und erfolgloser Wanderschaft durch etliche alte Bundesländer in sein Heimatdorf zurück, das er unter Hinterlassenschaft beträchtlicher Schulden einst verlassen hat. Vor die Situation gestellt, den Schaden wieder gutzumachen, erfindet er die Idee vom kanadischen Holzfällerwettbewerb im Harz, der als Wettbewerb arbeitsloser Holzfäller schließlich die Sympathie der Dorfbewohner und ihre Unterstützung findet. Er kommt damit zwar auch nicht an das Geld zur Tilgung der Schulden heran, findet dabei jedoch in die Gemeinschaft des aufgewirbelten Dorfes und zur Mitverantwortung für Menschen zurück. Eine ebenso fröhliche wie nachdenkenswerte Story. So wie der Hauptheld des Films zur Hefe im Teig von Hoffnungslosigkeit und Resignation wird, wurde es MATTHIAS KEILICH mit den Dreharbeiten in der Region um Tanne. Er erhielt die Unterstützung von Bürgermeistern und Forstverwaltungen, von den Harzer Schmalspurbahnen und den vielen, vielen Bewohnern der Region, denen er im Abspann des Filmes ein Denkmal der Dankbarkeit setzt.
GERO HAMMER sagte bei der Würdigung des Filmes in seiner Laudatio: "Er gibt Raum für die Menschen, ihre Befindlichkeiten, ihre Wünsche und Hoffnungen. Also Raum für Poesie" und er hat "den Nerv der Zeit getroffen. Daher seine Würdigung mit dem Kulturpreis Harz 2008".