Bodetal @Dr. Klaus George
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Saigertor Hettstedt

 

Text: Otto Spieler

Im Jahre 1439 wird das Saigertor zum ersten Mal erwähnt, als Hettstedt durch die Grafen von Mansfeld eingenommen wird. Danach entstand ein Lied „… sie kamen um den Scheuberg her und kamen vor einen hohen Turm …“ Zu diesem Zeitpunkt heißt es noch Freimarkter Tor. 1517 brennt es ab. 20 Jahre später wird es neu erbaut. Eine zum Freimarkt hin angebrachte Tafel hat folgende Inschrift (zu Deutsch): „Der Herr ist unser Schutz. Das Wort Gottes bleibt in Ewigkeit. Erbaut im Jahre 1537.“ Das Mansfelder Grafenwappen zeigt die mittelbaren Lehnsherren der Stadt an. Außerdem erhält der Turm eine Uhr, allerdings nur mit einem großen Zeiger für die Stunden. 1651 brennt das Freimarkter Tor ein weiteres Mal ab und wird danach nur notdürftig repariert.

1669 wird es erstmalig Saigertor genannt. Nach einem erneuten Brand 1697 und dem Wiederaufbau erhält das Saigertor seine heutige Gestalt. Verschiedene Renovierungen folgen Ende des 19. Jh. Das Saigertor erhält u. a. eine neue Uhr. Im Jahr 1904 kommt die Diskussion auf, das Saigertor als Verkehrshindernis abzureißen. Diese Diskussion wird jedoch verworfen, denn 1907 wird die Durchfahrt um einen Meter erhöht um eine eventuelle Durchfahrt der elektrischen Kleinbahn zu ermöglichen. Seit 1972 gehört das Saigertor zur Fußgängerzone. Als die Kugel mit der Wetterfahne 1988 zur Reparatur abgenommen wird, finden sich in ihr drei verlötete Dokumentenhüllen, eine stark verwitterte goldene Platte und ein beschädigtes kleines Fläschchen. Ein Jahr später wird sie samt Inhalt wieder aufgesetzt. Das Saigertor ist ca. 36 m hoch.

Das Saigertor um 1940 © Zeichnung: Hans-Werner Scharf